Nicht mit Tools starten – sondern mit echten Geschäftsproblemen
- Christoph Burkhardt
- 2. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Mai
Von Christoph Burkhardt
AI Strategieberater | Gründer, AI Impact Institute
Womit fangen wir an?
Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, beginnt die Diskussion in vielen Unternehmen immer noch mit einer simplen Frage:
„Welche Tools sollen wir einsetzen?“
Verständlich. Schließlich überschlagen sich die Schlagzeilen, Tools gibt es wie Sand am Meer – und jede Woche kommt ein neues dazu. Die Versuchung ist groß, irgendwo einfach mal anzufangen.
Aber hier liegt schon der erste Fehler. Nicht, weil Tools schlecht wären. Sondern weil die Frage zu früh kommt.
Bevor überhaupt über Technologie nachgedacht wird, sollte eine andere Frage im Raum stehen:
„Was genau wollen wir in diesem Unternehmen verändern – und warum gerade jetzt?“
Technologie kann viel. Aber was braucht das Geschäft?
KI ist kein abstraktes Zukunftsthema mehr. Sie ist real, einsatzbereit – und schneller implementiert, als viele denken. Aber genau das führt auch zu Fehlstarts.
Projekte werden gestartet, bevor klar ist, welches Problem überhaupt gelöst werden soll. Es wird automatisiert, bevor verstanden wird, warum etwas ineffizient läuft. Und es wird analysiert, ohne dass jemand weiß, was mit dem Ergebnis passieren soll.
Das Problem ist nicht die Technik. Es ist die fehlende strategische Verankerung.
Worauf es wirklich ankommt
Bevor ein KI-Projekt sinnvoll umgesetzt werden kann, braucht es ein solides Fundament. Das besteht nicht aus Software – sondern aus fünf einfachen, aber entscheidenden Prinzipien:
1. Das Ziel zuerst – nicht das Tool
Wenn nach 90 Tagen alles perfekt läuft – was wäre dann anders? Diese Frage klingt simpel. Aber wer sie nicht klar beantworten kann, sollte kein Projekt starten.
2. Erst das Problem klären
Welche Kennzahl soll sich verändern? Was kostet es, wenn nichts passiert? Und ist KI wirklich die beste Lösung – oder gibt es vielleicht eine viel einfachere?
3. Nicht alles, was machbar ist, ist auch sinnvoll
Viele Use Cases sehen gut aus. Einige sind sogar richtig beeindruckend. Aber nur wenige sind wirklich entscheidend für Umsatz, Kosten oder Kundenerlebnis. Genau darauf kommt es an.
4. Ohne Verantwortung kein Fortschritt
Wenn niemand den Erfolg eines Projekts verantwortet, bleibt es ein Experiment. Das heißt: Jede Initiative braucht jemanden, der nicht nur implementiert, sondern auch lernt und steuert.
5. Die „Drei-Monats-Frage“
Was passiert, wenn wir es nicht sofort machen? Wenn die Antwort „nicht viel“ lautet, ist das Projekt wahrscheinlich nicht dringend. Wenn aber klar wird, dass Chancen verpasst oder Rückstände größer werden – dann ist Handeln gefragt.
KI ist kein Selbstzweck
Sie ist weder Spielwiese noch Prestigeprojekt. Sie ist ein strategischer Hebel – wenn sie richtig eingesetzt wird.
Und genau deshalb ist der erste Schritt kein Tool. Kein Pilot. Kein Chatbot. Sondern eine klare Antwort auf die Frage:
Was bringt unser Geschäft wirklich voran?
Zum Schluss
KI ersetzt keine Strategie. Aber sie bringt sie schneller zum Ziel – wenn der Kurs stimmt.
Wer diesen Kurs kennt, wird die richtigen Tools finden. Wer ihn nicht kennt, wird sich darin verlieren.
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